Die Lesung ist der persönliche Erlebnisbericht von Claudia Wagener aus ihrer Zeit in Bolivien. Als junge behütet aufgewachsene Frau geht sie nach ihrem Schulabschluss nach Südamerika, um für ein Jahr in einem sozialen Projekt zu arbeiten. Daraus wird nicht das, was heute als freiwilliges soziales Jahr bekannt ist. Die heute 37-Jährige, die in Großalmerode lebt, fliegt damals ohne die Sicherheit und die Strukturen einer Freiwilligenorganisation nach Südamerika und blickt schnell in die Abgründe der menschlichen Seele. Zunächst in einem Kinderheim – in einem Land, in dem viele Eltern ihre Babys schon kurz nach der Geburt aus wirtschaftlichen Gründen verstoßen. Später arbeitet die junge blonde Frau bei einer Einrichtung, die kriminelle Straßengangs betreut. Einer der Banden nimmt sie sich besonders an – und wird mit der Zeit selbst zu einem Teil des Straßenlebens. Mehr als einmal gerät sie in Lebensgefahr. Als sie viele Jahre später ihre Geschichte gemeinsam mit ihrer Autoren-Partnerin Kornelia Stenzel aufschreibt, dient das auch der Verarbeitung.

Zur Lesung bringen die beiden Frauen auch Bilder aus der Zeit in Bolivien mit. Sie freuen sich außerdem darauf, mit den Gästen über das Gehörte ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen und kommen dem Kinderheim „Tata Juan de Dios“ zugute, für die die Großalmeröderin in Bolivien gearbeitet hat.

Bildunterschrift: Claudia Wagener (rechts) und Co-Autorin Kornelia Stenzel